Marktwert Solar – Update 2024-11
Im Oktober 2024 ist der Strompreis an der Börse ungewöhnlich stark angestiegen. Ursache hierfür war auch – aber nicht nur – ein starker Anstieg des Spotmarktpreises am 6.11.2024 aufgrund einer sehr niedrigen Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien von nur rund 7 GW (siehe auch Energy-Charts). Überhaupt war in der ersten Novemberhälfte der Beitrag der Erneuerbaren Energien sehr gering – auch ein starker Ausbau der Erneuerbaren hätte den Einsatz von Residuallastkraftwerken nicht vermeiden können (siehe Simulation in den Energy Charts). Geografisch bedingt sind in Deutschland Dunkelflauten von bis zu 3 Wochen unvermeidbar, wenn auch selten (siehe https://solardoktor.de/category/photovoltaik/dunkelflauten/). Ein derartiges Ereignis hat also im November für insgesamt höhere Strompreise gesorgt. Das DIW in Berlin hat kürzlich eine Studie vorgelegt, die aufzeigt, wie durch eine sog. Versorgungssicherheitsreserve derartige Preiseffekte an der Börse begrenzt werden können, ohne den Marktanreiz durch veränderliche Preise für mehr Flexibilität zu stark abzuschwächen.
In der relativen Darstellung zeigt sich jedoch das gewohnte Bild: der Monatsmarktwert Solar bleibt unterhalb des Spotmarktpreises, Solarstrom macht den Börsenstrom billiger. Jahreszeitlich bedingt ist der Einfluss allerdings nicht mehr so stark, Windstrom war im November noch billiger.
Die Prognose für den Jahresmarktwert Solar von ca. 4,6 Ct/kWh, der die Vergütung für sog. Ü20-Anlagen für das Jahr 2024 bestimmt, bleibt bestehen. Nach Abzug der Vermarktungskosten der Netzbetreiber von 1,8 Ct/kWh verbleiben für die Betreiber von Altanlagen noch ca. 2,6 Ct/kWh (siehe https://solardoktor.de/prognose-des-jahresmarktwerts-solar/).